Was ist medizin im nationalsozialismus?

Die Medizin im Nationalsozialismus war durch eine Ideologie geprägt, die auf Rassenhygiene und der Vorstellung der "Volksgesundheit" basierte. Die Nazis betrachteten einige Menschen als "lebensunwert" und strebten an, eine "arische Herrenrasse" zu schaffen.

Ein wichtiger Teil der nationalsozialistischen Medizin war die Euthanasie, bei der Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen, psychischen Störungen oder anderen chronischen Krankheiten als "lebensunwert" eingestuft und systematisch ermordet wurden. Dies führte zur Tötung von rund 200.000 Menschen im Rahmen des sogenannten "Euthanasie-Programms".

Darüber hinaus unterstützten viele Ärzte und Mediziner die nationalsozialistische Rassenideologie und beteiligten sich an medizinischen Experimenten an Gefangenen und KZ-Häftlingen, oft ohne deren Einwilligung. Diese Experimente wurden oft unter grausamen und unmenschlichen Bedingungen durchgeführt und reichten von Erfrierungsversuchen bis hin zu Experimenten zur Sterilisation und zur Entwicklung von biologischen Waffen.

Ein berüchtigter Arzt während dieser Zeit war Josef Mengele, der im Konzentrationslager Auschwitz medizinische Experimente an Gefangenen durchführte, insbesondere an Zwillingskindern. Andere Ärzte wie Carl Clauberg und Horst Schumann waren für ihre massenhaften Sterilisierungs- und Unfruchtbarmachungsversuche an Frauen bekannt.

Die nationalsozialistische Medizin hatte auch Auswirkungen auf die medizinische Ausbildung und Forschung. Rassenhygiene und die Rassenideologie wurden in den Lehrplänen verankert, und die medizinische Forschung konzentrierte sich verstärkt auf Themen wie Erblichkeit und Rassenunterschiede.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden viele Täter vor Gericht gestellt und verurteilt. Die nationalsozialistische Medizin bleibt ein düsteres Kapitel der Medizingeschichte und eine Erinnerung an die Gefahren medizinischer Ethikverletzungen und Rassenideologien.

Kategorien